Festkonzert 50 Jahre St. Galler Domorgel: Ein elegantes französisches Beben

Standing Ovations gab es für den St. Galler Domorganisten Willibald Guggenmos, der vorgestern seinem geliebten Instrument mit gleich drei Orgelsinfonien zum 50. Geburtstag gratulierte. Ein Orgelfest der Superlative.

Auszug aus «St.Galler Tagblatt» – 24. September 2018, 09:40 Uhr
Martin Preisser, martin.preisser@tagblatt.ch
www.tagblatt.ch

Was wäre die Kathedrale St. Gallen ohne die Grosse Domorgel? Und was wäre dieses fantastische Instrument aus dem Jahre 1968 ohne den grossartigen Domorganisten Willibald Guggenmos? Dass er seine prächtige Königin der Instrumente wirklich liebt, betont er immer wieder. Das ist nicht blosse Rhetorik. Seine Begeisterung für dieses einzigartige Klangkunstwerk hat er in seiner bereits 14-jährigen Tätigkeit immer mit der Bevölkerung geteilt. So blieb am Samstag kein Platz unbesetzt. Eine riesige Zuhörerschar feierte das Fest zum 50. Geburtstag der Orgel mit.

Wenn die Orgel die Königin der Instrumente ist, dann war Willibald Guggenmos vorgestern der König der Organisten. Das Gros der Musiker hätte solch ein Jubiläum wahrscheinlich mit einer Orgelsinfonie gefeiert. Guggenmos spielte gleich drei am Stück! Das ist eine enorme körperliche wie mentale Leistung! Achtzig Minuten franzö­sische Orgelmusik nonstop: Alles in herrlichem Fluss und überlegen ruhigem Gestus. Guggenmos bewies erneut: Er ist ein absoluter Meister seines Fachs. Mit der traumwandlerischen Fähigkeit und überlegener Souveränität, stets eine immense Palette von Klangfarben zu mischen.

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